Nach
der guten Resonanz zu unserem ersten Business Lunch wurde dieses Format am
Mittwoch den 17. Februar 2016 im Ratskeller Wintergarten fortgesetzt.
Den
Impulsvortrag hielt Herr Rainer Gessler, Stadtrat Markgröningen und Kreisrat im
Landkreis Ludwigsburg und Mitglied der Regionalversammlung. Er ist ein
profunder Kenner des Themas Stadtbahn. Er hat uns generelle Informationen zu
dem Thema, sowie Pläne, Möglichkeiten, Untersuchungen, Kosten, Alternativen,
Einbindung von Strecken usw. dargelegt. Im Anschluss hatten wir dann beim
Mittagessen auch wieder Zeit für Diskussionen und Gespräche.
Der Kreistag hat eine
entscheidende Weiche für den Bau der Stadtbahn im Kreis Ludwigsburg gestellt:
Er will Geld beim Bund beantragen. Viele technische Details sind aber nach wie
vor unklar. Der Schillerdurchlass nahe des Ludwigsburger Bahnhofs ist einer der
Knackpunkte beim Stadtbahn-Bau: Die favorisierten Hochflurbahnen der SSB passen
kaum durch die schmale Unterführung unter den Bahngleisen.
Der Ausschuss für Umwelt
und Technik des Kreistags hat in seiner Sitzung beschlossen, das Projekt für
ein Förderprogramm des Bundes anzumelden. Die Zustimmung der beteiligten
Kommunen vorausgesetzt, soll der Stadtbahnbau im Rahmen des
Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes finanziell unterstützt werden.
„Diese Entscheidung ist eine Zäsur für die
Stadtbahn-Pläne“, sagte dazu der Landrat Rainer Haas. Nur durch eine Förderung
sei der Bau der Stadtbahn überhaupt realistisch. Die Abstimmung sei auch eine
generelle Entscheidung über die Zukunft des Projekts, sagte Haas.
Viele technische Fragen
sind noch unbeantwortet
Dementsprechend deutlich
hatte der Landrat im Vorfeld auch um die Gunst der Regionalräte geworben. Die
Stadtbahn sei ein Befreiungsschlag für die Verkehrssituation im ganzen
Landkreis, vor allem aber in der Stadt Ludwigsburg. „Die Möglichkeiten, was den
Bau von Straßen angeht, sind dagegen begrenzt“, sagte er. Einstimmig votierten
die Räte dafür, die Bahn für die Fördertöpfe des Bundes anzumelden. Dabei wird
das Projekt zunächst in einer Kategorie gemeldet, in der sich die am wenigsten
konkreten Bauvorhaben wiederfinden. Denn auch das wurde am Freitag im Kreishaus
deutlich: trotz der nun erfolgten Entscheidung fehlen noch etliche weitere
Schritte, bis tatsächlich eine Stadtbahn durch Ludwigsburg fahren wird.
Mit der Abstimmung hat
sich der Kreistag auf eine Variante der Bahn festgelegt: Im Antrag ist
ausdrücklich von der sogenannten Hochflurbahn die Rede, wie sie die Stuttgarter
Straßenbahnen (SSB)
nutzen. In der Vergangenheit waren immer wieder auch Züge mit niedrigerem
Einstieg im Gespräch gewesen, für die es keine höheren Bahnsteige bräuchte.
Doch die favorisierte
Hochflurbahn bringt viele Schwierigkeiten mit sich. Gerade in Ludwigsburg, das
zeigen Untersuchungen der Stadt, gibt es technische Hürden. So ist der
Schillerdurchlass nahe des Bahnhofs wohl zu schmal, um Autos und Stadtbahnen
zur gleichen Zeit Platz zu bieten. Im Kreishaus favorisiert man daher eine
unterbrochene Strecke, die sich in zwei Teile gliedert: ein Abschnitt von
Remseck bis zum Ludwigsburger Omnibusbahnhof und ein zweiter Teil vom
Westausgang des Bahnhofs bis nach Markgröningen. Geprüft werden soll aber auch
eine zweite Unterführung unter den Bahngleisen, die eine durchgängige
Stadtbahnstrecke ermöglichen würde.
Technische Details müssen
also noch geklärt werden – der Antrag zur
Förderung aber ist davon unabhängig. Sollte eine Zusage vom Bund da sein, könne
man sich weiter über Details unterhalten.
JG.
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