
Mudau. (lm) Sein 25-jähriges Jubiläum konnte dieser Tage die Neuauflage des Laurentiusmarktes in Mudau feiern. Und selbstverständlich verdient ein solches Silberjubiläum auch eine ganz besondere Würdigung – und zwar in Form eines Heiligen Laurentius, den der Mudauer Drechsler- und Holzschnitzmeister Hanno Junghänel beim ersten Revival des gleichnamigen Marktes begonnen und immer wieder – auch im Beisein von Publikum – während des Marktgeschehens weiter bearbeitet hat. Einen kleinen Wermuttropfen birgt dieses außergewöhnliche Kunstwerk – wenn auch in „Völkerverbindender Absicht“, denn der „Mudauer Laurentius“ wurde aus Schloßauer Kirschbaumholz gefertigt. Heimat- und Verkehrsverein sowie Bund des Selbständigen unter den jeweiligen Vorsitzenden Hans Slama und Willi Müller hatten das Kunstwerk im vergangenen Herbst erworben und überreichten es anläßlich des 25. Laurentiusmarktes an die katholische Kirchengemeinde in der wohl richtigen Vermutung, dass der Name des 1668 erstmals erwähnten Laurentiusmarktes aus der Feier zum Patrozinium dieser Kirche entstanden ist. Am vergangenen Sonntag wurde die Figur im Rahmen eines großen ökumenischen Gottesdienstes in der heutigen Pankratiuskirche feierlich geweiht und wird künftig hier auch zuhause sein. Wie Pfarrer Werner Bier ausführte, ist der Laurentiusmarkt ein Fest für die ganze Gemeinde Mudau, weshalb ihm die Ökumene wichtig war und Pfarrerin Seraphin-Hohmann auch die Predigt um das Wirken des Heiligen Laurentius hielt, der den grausamen Märtyrertod auf einem Grill fand. Laurentius war spanischer Abstammung und kam schon in sehr jungen Jahren nach Rom, um dem dortigen Bischof mit großem Eifer als Diakon zu dienen. Er verteilte die Gelder der Kirche an die Ärmsten und kümmerte sich auch um deren Seelenheil. Als der Kaiser ihn aufforderte, ihm den legendären Schatz der Kirche zu übergeben, brachte er ihm alle verfügbaren Armen und Ärmsten des Landes in den Palast, die er als größten Schatz der Menschheit betrachtete. Das bezahlte er grausam mit dem Leben. Unter Bezug zu Leben und Handeln des Heiligen Laurentius und um dessen Gedanken am Leben zu erhalten hatten die beiden Geistlichen unter großem Beifall der Gottesdienstbesucher entschieden, die Kollekte dieses Gottesdienstes am Laurentiusmarkt ab sofort einem ökumenischen Projekt wie der RNZ-Weihnachtsaktion oder ähnlichem zukommen zu lassen. Auf jeden Fall soll die Spende den Bedürftigen ohne Umwege helfen. (LM)